DNA-Nachweis
DNA Profilanalyse beim Hund
Abstammungsanalysen und DNA Profile
Warum ein Vaterschaftstest bzw. eine DNA Profilanalyse?
Wie soll man sich in der heutigen Zeit vor Kofferraumverkäufen mit zweifelhaften Zertifikaten und Abstammungen als Käufer schützen und sich als seriösen Züchter von schwarzen Schafen abheben? Dies wird immer schwieriger und daher immer wichtiger hochwertige Zuchten durch Abstammungsanalysen bzw. Vaterschaftstests zu bestätigen. Mit unserem Verfahren können wir Züchtern sowie zukünftigen Welpenbesitzern Sicherheit bieten, dass die Angaben am Papier zu den Elterntieren auch der Wahrheit entsprechen. Selbst bei gezielten Verpaarungen können berechtigte Zweifel an einer Vaterschaft aufkommen. Nämlich dann, wenn zum Beispiel die Welpen unerwartete Fellfarben tragen. Wie kann das nun in einer gezielten Verpaarung sein? So kann es beispielsweise zum Nachdecken einer Hündin kommen. Dabei wird von einem ungewollten „Verehrer“ nach dem eigentlichen Deckakt – ohne Wissen des Besitzers – die Hündin praktisch ein weiteres Mal belegt werden. In so einem Fall kann es passieren, dass alle oder nur teilweise die Welpen vom falschen „Kindesvater“ abstammen.
Bezüglich der oben angesprochenen Kofferaumverkäufen zeigt sich leider auch immer wieder der extrem Fall das völlig bewusste und illegale Welpen mit gefälschten Stammbäumen untergeschoben werden. Diese Praktiken stellen nicht nur für den seriöse Züchter sondern auch für Zuchtvereine massive Probleme darstellt. Hier dient die DNA Profilanalyse als ein verlässliches Mittel im Kampf gegen diese Praktiken. Was die falsche Abstammungen (Vaterschaft) in der Hundezucht betrifft gibt es es keine genauen Zahlen, man geht aber von rund 10% aus. Wobei Experten die Dunkelziffer gerade für Kofferraumhunde und Hinterhofzuchten viel höher schätzen.
Für den seriösen und gesundheitsorientierten Züchter stellt die DNA Profilanalyse bzw. Abstammungsanalyse, also der Vaterschaftstest beim Hund eine weitere wichtige Sicherheitsvorkehrung dar. Problematisch wird eine solche falsche Abstammung dann, wenn Nachkommen plötzlich an einer genetisch bedingte Erkrankung leiden. Wird jetzt der Rückschluss gezogen, dass den entsprechenden Defekt beide Eltern in sich tragen, so werden beide von der Zucht ausgeschlossen. Dieser Ausschluss bedeutet nicht nur für den Züchter einen herben Verlust. Auch die gesamte Population leidet darunter, da wertvolle Gene für immer verloren gehen. Und das, obwohl die Nachkommen in Wirklichkeit von einem anderen Rüden stammen.
Um all dem vorzubeugen, kann mit einer DNA Profilanalyse bzw.Abstammungsanalyse für die nötige Transparenz und Sicherheit gesorgt werden. Auf einfache Art und Weise kann verhindert werden, dass es einerseits zu falschen Ausschlüssen aus der Zucht kommt, andererseits bekommt der Käufer aber auch die Sicherheit, das zu bekommen was er bezahlt hat. DNA-Profile können entweder über Blutgruppentypisierungen oder über DNA-basierte Verfahren erstellt werden. Die Typisierung über Blutgruppen ist verglichen mit den uns heute zur Verfügung stehenden modernen Möglichkeiten eine veraltete und weniger zuverlässige Methode. Anhand der genetischen Bestimmung können hingegen Aussagen mit einer Sicherheit von mehr als 99,99% getroffen werden.
Wie funktioniert der Vaterschaftstest bzw. die DNA Profilanalyse?
Aus dem eingesendeten Probenmaterial wie Mundschleimhautzellen oder EDTA-Blut wird DNA des zu testenden Hundes isoliert und mittels PCR-Methode (Polymerase Chain Reaction) werden bestimmte Abschnitte im Erbgut, sogenannte Mikrosatelliten beliebig oft vervielfältigt. Mikrosatelliten sind kurze sich wiederholende Abschnitte an ganz bestimmten Positionen im Erbgut. Im englischen werden Sie auch als „short tandem repeats“ bezeichnet. Sie besitzen eine variable Länge, einerseits was die Anzahl der sich wiederholenden Basen angeht und andererseits was die Anzahl der Wiederholungen selbst betrifft. In der nachfolgenden Abbildung sind die Wiederholungen in blau und unterstrichen als Beispiele dargestellt.
Je nach Individuum sind diese Wiederholungen unterschiedlich oft zu finden. Um eine sichere Aussage treffen zu können, wird ein Set von mehreren verschiedenen Mikrosatelliten analysiert, in unserem Fall sind es 19 solche Marker. Anhand dieser ergibt sich für jedes Individuum ein individuelles Muster, fast wie ein persönlicher Barcode. Dieser ist für jedes Lebewesen einzigartig und bleibt über das gesamte Leben hin unverändert. Selbst Geschwister haben Unterschiede in den Mikrosatelliten.
Für die Abstammungsanalysen beim Hund werden wie bereits erwähnt insgesamt 19 Marker verwendet, anhand derer ein individueller genetischer Fingerabdruck des Tieres generiert wird. Wir halten uns bei den Analysen an die Vorgaben der International Society for Animal Genetics (ISAG)
Was ist das Ziel des Vaterschaftstest bzw. der DNA Profilanalyse?
Wie bereits angesprochen ist das Ziel von DNA Profilanalyse bzw. Abstammungsanalysen, festzustellen ob angegebene Eltern von Welpen auch wirklich den biologischen Eltern entsprechen. Hierbei wird der genetische Fingerabdruck der Nachkommen mit jenen der Eltern verglichen. Die Hälfte des Erbguts stammt von der Mutter und die andere Hälfte stammt vom Vater. Dementsprechend muss sich der genetische Fingerabdruck zu 50% aus mütterlichen Markern und 50% aus väterlichen Markern in den Nachkommen zusammensetzen.
Sofern also die Mutterschaft als gesichert angesehen werden kann, müssen alle genetischen Marker die nicht vom der Mutter stammen, vom Vater an die Nachkommen weitergegeben worden sein. Eine fehlende Übereinstimmung in einem einzelnen Marker ist mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ausreichend, dass eine Vaterschaft ausgeschlossen werden kann. Anhand der beiden nachfolgenden Beispiele soll dies vereinfacht erklärt werden.
Mikrosatelliten der Mutter und vom Vater sind farbig dargestellt. Die Nachkommen erhalten die Hälfte des Erbguts von jedem Elternteil. In Nachkommen 1 sind die Mikrosatelliten beider Eltern wieder zu finden und eine Elternschaft ist in diesem Fall zutreffend.
In diesem zweiten Beispiel sind wieder die Mikrosatelliten beider Eltern dargestellt. Allerdings sind im Nachkommen 2 nur die Marker der Mutter (grün) wieder zu finden, aber nicht die des Vaters (violett oder blau). In diesem Fall kann eine Vaterschaft ausgeschlossen werden.
Wie wird eine Vaterschaftstest bzw. eine DNA Profilanalyse nun durchgeführt?
Die Analysen werden je nach Probenmaterial mit Mundschleimhautabstrichen oder 1-2 ml EDTA-Blut durchgeführt. Bei einer DNA-Profilanalyse von Welpen mit Mundschleimhautabstrichen, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Welpen – sofern sie noch säugen – für ca. 2 Stunden von der Mutter getrennt werden. Dadurch soll verhindert werden, dass es durch mütterliche Hautzellen zu einer Verunreinigung der Probe kommt. WICHTIG: Dies ist nur bei einer Analyse per Mundschleimhaut nötig. Bei einer Einsendung von Blutproben ist eine Trennung von Mutter und Welpen nicht nötig. Soll die Abstammung von Nachkommen bestätigt werden, wird zusätzlich zum Probenmaterial vom Welpen noch jenes der Mutter und des Vaters benötigt.
Sie interessieren sich nun für eine DNA Profilanalyse oder Abstammungsanalyse beim Hund, dann besuchen sie unseren Shop, wo Sie den Test direkt bestellen können. Möchten Sie mehr zu diesem Thema wissen oder interessieren sich für eine Zusammenarbeit auf Verbandsebene, kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular.
QUELLE: https://feragen.at/wissenschaft/dna-profilanalyse-beim-hund/ (Abgerufen am 16.10.2023)
Welpe Mogli starb beim Tierarzt: Züchterin angeklagt
Eine Züchterin aus Irschenberg wurde vor dem Zivilgericht München angeklagt. Welpe Mogli starb bereits nach wenigen Monaten. Der verstorbene Hund war in Italien gechipt.
Irschenberg – Ein Zwergspitz namens Mogli beschäftigt derzeit das Zivilgericht München II. Der kleine Pomeranian, ein aktueller Modehund, wie ihn auch die amerikanische Sängerin Ariana Grande besitzt, wurde nur fünf Monate alt. Dann starb er auf dem Behandlungstisch eines Miesbacher Tierarztes.
Tegernseerin verklagt Züchterin: Rückzahlung von mehreren Tausend Euros
Seine Besitzerin vom Tegernsee hatte nur acht Wochen Freude mit ihm. Sie verklagte die Züchterin aus Irschenberg im Landkreis Miesbach auf Rückzahlung des Preises in Höhe von 4800 Euro. Grund: Die Besitzerin vermutete, dass der Hund gar nicht aus der eigenen Züchtung stammte, sondern dass es sich um ein krankes Tier aus Italien handelte.
Zum Gerichtstermin in München erschienen nur die Anwälte und der Lebensgefährte der Züchterin, dem die Mutter von Mogli gehört. Da er als Zeuge in Betracht kam, schickte ihn Richter Jürgen Krusche vor die Tür. Zu diesem Zeitpunkt war eine gütliche Einigung schon am Widerspruch der Züchter-Seite gescheitert.
Zuchthund hatte italienische Länderkennung: Fahrt ins Ausland für Welpen verboten
Der kleine Zwergspitz war nach seinem Ableben im April 2022 obduziert worden. Dabei fanden die Veterinär-Forensiker eine italienische Länderkennung. Man sei mit dem Welpen am Zweitwohnsitz am Gardasee gewesen, erklärte der Anwalt. Der Richter hielt dagegen, dass es verboten sei, mit Welpen ins Ausland zu fahren. Um die Beklagtenseite etwas auf ihre Glaubwürdigkeit zu testen, fragte er nach den Namen der Mutter und des Vaters von Mogli. Der Anwalt fand nichts dazu in den Unterlagen. Er wusste auch nicht, warum der Welpe in Italien gechippt, der Heimtierausweis aber in Miesbach ausgestellt worden war.
Selbiges blaue Dokument brauchen Tierbesitzer, wenn sie mit ihren Vierbeinern innerhalb Europas reisen wollen. „Ich habe keine Ahnung, ich züchte keine Hunde“, bemerkte der Anwalt leicht genervt. Und noch etwas Widersprüchliches fiel dem aufmerksamen Richter auf. Demnach stand in den Unterlagen von Mogli, dass er mit Geschwistern in einem isolierten Welpenzimmer aufgewachsen war. Der Jurist musste zugeben, dass diese Behauptung falsch ist. Mogli kam als Einzeltier per Kaiserschnitt auf die Welt.
Der Anwalt erbat sich eine längere Frist für weitere Schriftsätze, in denen er alle strittigen Fragen klären will. Ein Urteil könnte demzufolge erst Ende Oktober fallen.
Quelle: https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/irschenberg-ort28854/muenchen-welpe-mogli-irschenberg-zuechterin-zivilgericht-92475522.html (Abgerufen am 16.10.2023)
Unser Statement
Wir sprechen dem Welpen Mogli sowie der Besitzerin unser tiefstes Bedauern aus. Hätte in diesem Fall ein DNA-Nachweis vorgelegen, wäre das geschilderte Vorgehen der Züchterin, schon in den Anfangszügen unterbunden worden.
Wir setzen uns nachdrücklich für eine verantwortungsvolle Aufzucht aller Welpen in der Zukunft ein, es handelt sich hier um die Schutzbefohlenen der Züchter. Aus diesem Grund sollte der DNA-Nachweis zu einem verpflichtenden Standard in allen Zuchtverbänden werden.